Ausgabe November | Dezember 2017

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AUSZUG AUS DEM INHALT:

RECHTLICHE ANFORDERUNGEN / ZERTIFIZIERUNG
Herausforderung IT-Sicherheit: Auch Qualitätsmanager sind gefragt
Bei der jüngsten Cyberattacke durch die Erpressersoftware „WannaCry“ waren die Computer ganzer Krankenhäuser blockiert und selbst die Fahrplananzeigen der Deutschen Bahn betroffen. An Maßnahmen zur Vermeidung von IT-Angriffen kommen Einrichtungen im Gesundheitswesen nicht mehr vorbei.

Die Zulässigkeit von Patientenfixierungen: Zu den rechtlichen Grenzen im Umgang mit gefährlichen und gefährdeten Patienten im Krankenhausalltag
Mit der stationären Aufnahme eines Patienten übernimmt ein Krankenhaus nicht nur die Aufgabe der dem medizinischen Standard entsprechenden ärztlichen Behandlung, sondern auch Obhuts- und Schutzpflichten dergestalt, den Patienten im Rahmen des Möglichen und Zumutbaren vor Schäden und Gefahren zu schützen, wenn sein körperlicher oder geistiger Zustand dies gebietet (zuletzt OLG Hamm, GesR 2017, 447). Diesem Schutz wird oftmals durch Fixierung des Patienten Rechnung getragen. Wann und unter welchen Voraussetzungen eine Fixierung oder eine vergleichbare Maßnahme zulässig ist, ist Gegenstand der nachstehenden Ausführungen.

HYGIENE AKTUELL: PFLEGEPRAXIS
Hygienische Aspekte der Selbstvernachlässigung
Menschen, die sich selbst vernachlässigen, sind in der Praxis für Pflegende kein Lieblingsthema. Obwohl Menschen mit Selbstvernachlässigung und Selbstversorgungsdefizit oft in Kliniken behandelt werden müssen, leugnen Pflegende nicht selten ihre Zuständigkeit, besonders wenn der Betroffene sich ablehnend oder mit anderen herausfordernden Verhaltensweisen zeigt. Im Beitrag werden, illustriert mit Fallbeispielen, hygienische Gefährdungen für Patienten, aber auch Pflegende vorgestellt, verbunden mit angemessenen präventiven und therapeutischen Mitteln. Gerade Hygieneprobleme komplizieren ja die Vernachlässigung der eigenen Person und des Haushalts. Das Chaos, der Schmutz und die oft damit verbundene Selbstverleugnung machen deutlich, dass hygienische Ansprüche und Aktionen nie zum Zweck werden  dürfen, der alle Mittel heiligt. Im Gegenteil: Hygienemaßnahmen sind als Gegenstand einer verstehenden Interaktion zu begreifen, zwischen Pflegenden und dem Klienten.

KOMMUNIKATION / MOTIVATION / SCHULUNGEN
Alle sprechen SBAR: Interprofessionelle Kommunikation und teamorientierte Zusammenarbeit als Profilmerkmal
Im nachfolgenden Beitrag geben Ihnen die Autoren einen Einblick in ein Kommunikationsmodell. Der Kontext eines christlichen Krankenhauses klingt erst einmal nach einer sehr engen Ausrichtung und geringer Anwendbarkeit für andere Gesundheitseinrichtungen. Bei genauerer Betrachtung stellt man fest, dass die Ideen sehr wohl für andere Einrichtungen nutzbringend sind – unabhängig von der Weltanschauung und dem Einrichtungstyp.

SCHULUNGEN / MOTIVATION / KOMMUNIKATION
Haben Online-Schulungen eine Zukunft in der Fort- und Weiterbildung im Gesundheitswesen?
Alle Jahre wieder stehen Sie vor der Frage, welche Fortbildungen bieten wir im nächsten Jahr selbst an? Welche Fortbildungsanbieter haben die passenden Fort- und Weiterbildungen im Angebot und was machen wir mit den vielen Pflichtfortbildungen, die unsere Mitarbeiter auf jeden Fall besuchen müssen? Fortbildungen sind notwendig, um das Wissen auf dem aktuellen Stand zu halten – soweit ist die Sachlage klar und unbestritten. Nur – welche Art der Fort- und Weiterbildung für eine Einrichtung oder auch einen speziellen Mitarbeiter geeignet ist, darüber scheiden sich die Geister. Noch vor einigen Jahren waren Online-Schulungen relativ exotisch und wurden nur von einigen wenigen Dienstleistern angeboten. Häufig waren die Inhalte sehr stereotyp und wenig angepasst an die individuellen Bedürfnisse einer Einrichtung. Wie sieht das heute aus?

HYGIENE AKTUELL: HYGIENEKONZEPTE
Hygienekonzepte für OP und Intensivstation – darauf gilt es zu achten
Nicht allein aufgrund der gestiegenen Resistenzen bei humanpathogenen bakteriellen Erregern gegen heute gängige Antibiotika ist das Hygienemanagement von großer Bedeutung im klinischen Alltag. Postoperative oder intensivmedizinische nosokomiale Infektionen verlängern in der Regel immer die Liegezeiten von Patienten und gefährden deren Gesundheit oder sogar das Leben. Daher gilt es als oberste Priorität, Infektionen von Patienten zu vermeiden. Bewährt haben sich zum Erreichen dieses Ziels sogenannte Hygienekonzepte oder –pläne. Diese sollen stets den aktuellen weltweiten und auch den nationalen Empfehlungen zur Infektionsvermeidung z. B. im OP sowie auf Intensivstationen oder in der Neonatologie entsprechen. Eine regelmäßige Anpassung gemäß den Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) garantiert die Aktualität der Hygienkonzepte im Klinik- und Stationsbetrieb.

PFLEGEPRAXIS
„Gut gemacht …“: ventrogluteale Injektion nach von Hochstetter incl. Prävention von Komplikationen
Mit Injektionen erfolgt die parenterale Verabreichung (Applikation) einer Substanz in den Körper. Dazu werden Spritzen und Injektionskanülen genutzt und die intakte Hautoberfläche verletzt. Bei der intramuskulären (i. m.) Injektion handelt es sich um eine Injektionstechnik, mit deren Hilfe kleinere Mengen eines Arzneimittels (möglichst nicht mehr als 2 – 4 ml) in das Muskelgewebe gespritzt werden. Nachfolgend werden die wesentlichen Anforderungen an die Durchführung einer i. m. Injektion beschrieben.

Zeit für Kompromisse

Liebe Leserinnen und Leser,

ich hoffe, Sie müssen beim Lesen dieses Textes nicht feststellen, dass die Autorin ihrer Zeit hinterherhinkt. Wieso Zeit für Kompromisse und wieso besteht das Risiko, dass dieses Editorial hinfällig ist, bis Sie die Zeitschrift in Händen halten? Zum Zeitpunkt des Drucks sind die Sondierungen der potenziellen Jamaika-Koalition in der heißen Phase und es ist noch nicht sicher, dass sich die beteiligten Parteien auf einen Kompromiss einigen können.

Wenn man dann hört, an welchen Stellen die größten Differenzen bestehen, dann fällt auf, dass Pflege wenig genannt wird. Vor der Wahl haben praktisch alle politischen Parteien die Pflege als wichtiges Thema genannt, insofern stellt sich doch die Frage, in welche Richtung die Koalitionsverhandlungen bei Pflege und Gesundheit sich entwickeln.

Nachdem zahlreiche Themen heiß umkämpft sind und Kompromisse fast aussichtslos scheinen, ergibt sich bei der Pflege ein etwas optimistischeres Bild: In den Ergebnissen zu den Sondierungsgesprächen heißt es: „Von zentraler Bedeutung ist die Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen, insbesondere in der Pflege, dazu gehört die besondere Unterstützung der Pflegenden.“ Ein schöner Satz, der allerdings mit Inhalt gefüllt werden muss, wenn sich an der Situation in der Pflege tatsächlich etwas ändern soll. Diskutiert werden sollen u. a. die Vergütung und ein Sofort programm zur Verbesserung der Personalausstattung. Außerdem sollen bei der Pflegedokumentation die Möglichkeiten der Digitalisierung genutzt werden. Vielleicht wissen wir im Januar schon mehr, aktuell bleibt zu hoffen, dass die Pflege nicht zugunsten „wichtigerer Themen“ vergessen wird.

Ich wünsche Ihnen trotz all der politischen Unsicherheit eine geruhsame und schöne Weihnachtszeit und einen guten Start ins Jahr 2018!

Mit herzlichen Grüßen

Ihre Barbara Poschwatta
Objektleitung „QM-PRAXIS in der Pflege“