Ausgabe Oktober 2024
AUSZUG AUS DEM INHALT:
TITELTHEMA
Nachhaltigkeit in der Pflege – (Un)möglich?
Nachhaltigkeit hat sich zu einem zentralen Thema in nahezu allen Bereichen unseres Lebens entwickelt. Die Herausforderungen, die an Pflegeeinrichtungen gestellt werden, sind dabei vielfältig und komplex. Doch wie lässt sich das Prinzip der Nachhaltigkeit in einem Bereich umsetzen, der oftmals von knappen Ressourcen, hohen Arbeitsbelastungen und strengen regulatorischen Vorgaben geprägt ist? Ist es überhaupt möglich, den Pflegealltag nachhaltig zu gestalten, oder bleibt dies eine unerreichbare Idealvorstellung? Diese Fragen betreffen insbesondere Leitungskräfte in der Pflege, die sich täglich der Verantwortung stellen müssen, eine hochwertige Versorgung zu gewährleisten und gleichzeitig ökonomisch und ökologisch verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.
Überleitungsmanagement gestalten
Das Überleitungsmanagement, auch Entlassungsmanagement genannt, ist ein zentraler Bestandteil der Gesundheitsversorgung. Als strukturierter und koordinierter Prozess stellt es sicher, dass Patientinnen und Patienten nach bspw. einem Krankenhausaufenthalt eine kontinuierliche und qualitativ hochwertige Weiterversorgung erhalten. Durch die Koordination von medizinischen und pflegerischen Maßnahmen wird gewährleistet, dass die Versorgung nahtlos und ohne Lücken und Komplikationen in die nächste Versorgungsform übergehen kann.
RECHTLICHES/GESETZGEBUNG AKTUELL
Die neue ASR A6 Bildschirmarbeitsplätze
Bis Ende 2016 war die EG-Bildschirmarbeits-Richtlinie in Deutschland durch die Bildschirmarbeitsverordnung (BildscharbV) umgesetzt. Dann erfolgte die Überführung der Inhalte der BildscharbV in den neuen Anhang Nr. 6 der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV). Nicht wortgleich, aber weitgehend inhaltsgleich. Im Anhang Nr. 6 sind nunmehr die grundsätzlichen Anforderungen zur Gestaltung und Organisation von Bildschirmarbeitsplätzen geregelt. Im § 2 „Begriffe “sind zudem Bildschirmarbeitsplätze, Bildschirmgeräte sowie Telearbeitsplätze definiert.
Neuerungen durch die QPR-HKP 2024
Die Überarbeitung der QPR-HKP 2024 setzt neue Maßstäbe für eine hochwertige häusliche Krankenpflege in einer sich wandelnden Versorgungslandschaft. Die Neuerungen betreffen vor allem die außerklinische Intensivpflege (AKI), ein Bereich, der in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen hat. Immer mehr Menschen sind auf spezialisierte Pflege angewiesen, insbesondere pflegebedürftige Personen, die langfristig maschinell beatmet werden müssen. Diese hochkomplexe Versorgung verlangt strenge Prüfstandards, um sicherzustellen, dass die pflegerischen Maßnahmen nicht nur fachgerecht, sondern auch menschenwürdig durchgeführt werden. Die Überarbeitung der QPR-HKP hat somit die Anpassung der bisherigen Standards zum Ziel und formuliert gleichzeitig neue Anforderungen an die Pflegequalität und die Abrechnungsprüfungen.
Krankenhausreform des BMG erhält scharfe Kritik
Die Kranken- und Pflegekassen weisen Defizite in Milliardenhöhe aus. Reformen sind dringend notwendig, denn die Beiträge werden sonst in die Höhe schießen, die Lohnnebenkosten somit steigen. Stationäre Pflegeeinrichtungen können nicht mehr bezahlt werden, die Zahl der Sozialhilfeleistungen nimmt zu. Krankenhäuser sind aufgebracht, Jetzt hat sich auch der Bundesrechnungshof (BRH) zu Wort gemeldet. Die Aussagen des BRH setzen sich sehr kritisch mit den Reformplänen vom Bundesgesundheitsministerium auseinander. Hier ein zusammenfassender Kommentar der Autorin Monika Rimbach-Schurig.
PFLEGEPRAXIS
Patientenorientierte Beratung erfolgreich führen
Die patientenorientierte Beratung spielt eine zentrale Rolle im Pflegebereich, da sie nicht nur die Qualität der Pflege, sondern auch das Wohlbefinden der pflegebedürftigen Personen maßgeblich beeinflusst. Dabei soll bei dieser speziellen Art der Beratung sichergestellt werden, dass die individuellen Bedürfnisse, Wünsche und Präferenzen der Pflegebedürftigen im Mittelpunkt stehen. Eine effektive patientenorientierte Beratung kann die Zufriedenheit der pflegebedürftigen Personen steigern, die therapeutische Compliance verbessern und somit bessere gesundheitliche Ergebnisse erzielen. Darüber hinaus trägt sie zur Verringerung von Angst und Unsicherheit bei, indem sie Klarheit und Verständnis für die Behandlungsprozesse schafft und als wesentliche Unterstützung für Pflegekräfte, Pflegebedürftige und deren Zu- und Angehörige dient.
QM-PRAXIS
Die 360 ° -Managementbewertung
Der Dokumentations- und Nachweisdruck auf die Dienste und Einrichtungen bleibt unverändert hoch. Unterschiedliche Systeme in der Pflege produzieren vielfältige Messdaten, Kennzahlen und Ergebnisse. Die Heim- und Pflegedienstleitungen und nicht zuletzt auch die Qualitätsmanager stehen vor der Situation, die diversen Ergebnisse aufzubereiten und zu präsentieren und über den Details nicht das Wesentliche aus den Augen zu verlieren. Denken Sie nur an die Ergebnisse des Risikomanagements oder aus dem letzten Audit. Wie gelingt es, diese mit den Klientenbeschwerden in Verbindung zu setzen? Oder mit dem letzten Jahresabschluss? Der Königsweg ist natürlich die Einführung eines integrierten Managementsystems, in dem von vorneherein systembedingte inhaltliche Doppelarbeiten vermieden werden.
Was bewegt die Pflege aktuell? Meinungen und Eindrücke aus unterschiedlichen Perspektiven
In der letzten Ausgabe haben wir eine Interviewserie begonnen, in der Studiengänge und Weiterbildungen näher beleuchtet werden. Mit diesem Heft wollen wir eine weitere Serie starten, in der wir Einschätzungen zur momentanen Situation der Pflege aus unterschiedlichen Perspektiven, Professionen und Bereichen abbilden möchten. Wir wollen so versuchen, ein aktuelles Stimmungsbild zu vermitteln. Vielleicht bieten die Interviews aber auch einen Blick über den Tellerrand und ein besseres Verständnis für die Erfahrungen und die damit verbundene Situation der Gesprächspartner aus verschiedenen Bereichen.
DIGITALISIERUNG IN DER PFLEGE
Anbindung an die TI: Anträge stellen und Pauschalen erhalten
Stationäre Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegedienste können sich derzeit freiwillig an die Telematikinfrastruktur (TI) anschließen. Bis zum 1. Juni 2025 ist die Anbindung dann für Pflegeeinrichtungen Pflicht. Die TI, der Online-Daten- und Informationsaustausch, ist die zukünftige Kommunikationsform im Gesundheitswesen. Keine Pflegeeinrichtung, kein Arzt, kein Krankenhaus, keine Hebamme und auch kein Heilmittelerbringer sowie kein Kostenträger kommen daran vorbei. Ein einfacher und schneller, aber auch sicherer Datenaustausch ist dabei die oberste Maxime. Nachdem die elektronische Gesundheitskarte (eGK) eingeführt wurde und der Aufbau einer einrichtungsübergreifenden Kommunikationsinfrastruktur der TI – voranschreitet, geht es auch um die Finanzierung. Hier unterstützt der GKV-Spitzenverband die Einführung der TI finanziell.
Frischer Wind für die QM
Es tut sich was in der Redaktion der QM-PRAXIS. Meine Kollegin Mirjam Lang wird zukünftig schwerpunktmäßig die Redaktion übernehmen. Also frischer Wind nach fast 13 Jahren in einer Hand.
Wer die Zeitschrift seit 2012 kennt, weiß, dass sie sich immer wieder verändert und gewandelt hat. Erst durch die Integration der Hygiene, dann durch die zunehmende Konzentration auf Problemfelder in der Pflege – wie die Frage des Pflegenotstands. Und in den letzten Jahren die klare Ausrichtung auf Zukunftsthemen wie die Digitalisierung in der Pflege.
Gleichzeitig haben wir den Bereich QM-PRAXIS immer weiter ausgebaut und deswegen ist es jetzt an der Zeit, die Aufgaben anders zu verteilen. Und wer könnte besser geeignet sein, um die Zeitschrift weiter voranzutreiben und inhaltlich zu gestalten als eine Kollegin, die schon seit Jahren rund um die QM-PRAXIS neue Angebote etabliert und Ihre Themen bestens kennt. Es ist mir eine große Freude die Redaktion der Zeitschrift an Mirjam Lang abzugeben.
Sie kennen Frau Lang bereits seit vier Jahren vom QM-PRAXIS-TAG und in den letzten beiden Jahren natürlich durch die Veranstaltungen zur Digitalisierung. In der nächsten Ausgabe wird sie sich dann auch persönlich bei Ihnen vorstellen. Heute nur so viel: Mirjam Lang ist genau die Person für diese Aufgabe, die ich mir immer dafür gewünscht habe.
Mirjam, ich wünsche dir viel Freude und hoffe, dir wachsen die Zeitschrift und ihre Leserinnen und Leser genauso ans Herz wie mir.
Ich danke Ihnen für Ihre Anregungen und die zahlreichen Gespräche rund um die Weiterentwicklung der Pflege, das Qualitätsmanagement oder auch Fragen der Hygiene. Bitte lassen Sie uns und insbesondere Mirjam Lang auch weiterhin Ihre Wünsche und Ideen zukommen – davon profitieren letztendlich Sie alle.
Jetzt wünschen wir Ihnen viel Freude und interessante Erkenntnisse mit der neuen Ausgabe.
Mit ganz herzlichen Grüßen, Ihre
Barbara Poschwatta
Objektleitung „QM-PRAXIS in der Pflege“
Mirjam Lang
Redaktion „QM-PRAXIS in der Pflege“