Ausgabe März | April 2019
AUSZUG AUS DEM INHALT:
SPEZIALTHEMA
Wichtige Erreger und ihre Besonderheiten: Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE)
Vancomycin galt lange Zeit als „Mittel der letzten Wahl“ gegen schwere Krankenhausinfektionen. Inzwischen stellen neben vielen apathogenen Enterokokken-Spezies sowie dem Enterococcus faecalis, insbesondere in Kliniken mit hoch spezialisierten Abteilungen, Vancomycin-resistente Enterococcus faecium (VRE) eine zunehmende Bedrohung dar. Für den Menschen sind primär multiresistente Enterococcus faecium relevant. Sie können klinisch relevante Infektionen (Endokarditis, Harnwegsinfekte, Katheterinfekt, intraabdominelle Abszesse usw.) auslösen. Dieser Artikel beschreibt den VRE sowie Aktivitäten zur Infektionsprävention in endemischen und Ausbruch-Situationen.
Die neuen Maßstäbe und Grundsätze für die Qualität, die Qualitätssicherung und -darstellung
Nach der Veröffentlichung des Abschlussberichts zu der neuen Qualitätsprüfung in stationären Einrichtungen geht es jetzt tatsächlich voran. Die Geschäftsstelle Qualitätsausschuss Pflege e. V. hat die Maßstäbe und Qualitätsgrundsätze für stationäre Einrichtungen verabschiedet und bereits veröffentlicht. Außerdem wurde der Betrieb der unabhängigen Datenauswertungsstelle an das aQua-Institut in Göttingen vergeben. Dort wird die notwendige Struktur in den nächsten Monaten aufgebaut werden. Am 1. September 2019 soll der reguläre Betrieb der unabhängigen Datenauswertungsstelle (DAS) starten.
DOKUMENTATION / EXPERTENSTANDARDS
Welche Bedeutung haben Expertenstandards für die Pflege als Profession – Gedankenanstösse für die Praxis
Expertenstandards sind in der Pflege eine Art Richtschnur des Handelns. Ihre Umsetzung wird gefordert und ist rechtlich vorgeschrieben. In Pflegeeinrichtungen wird ihre Umsetzung überprüft, die entsprechenden Vorgaben sind in den aktuell gültigen Qualitätsprüfrichtlinien enthalten. Aber ist die Sicherung der Pflegequalität die einzige Funktion, die Expertenstandards haben? Können sie nicht viel mehr leisten und sollen sie nicht viel mehr leisten? Seit einigen Jahren gibt es immer wieder Diskussionen um die Professionalisierung von Pflege. Nicht alle Pflegenden sind überzeugt, dass eine Professionalisierung notwendig gewesen wäre, aber in den letzten Jahren zeigt sich deutlich, wie wichtig die entsprechende Professionalität ist. Expertenstandards bieten hier Ansatzpunkte und Möglichkeiten. Aber tatsächlich nicht nur in diesem Bereich.
HYGIENE AKTUELL: MRE / NOSOKOMINALE INFEKTIONEN
Isolierung bei MRE und Infektionen – mit möglichen Auswirkungen auf Patienten
Vielfach wird eine Einzelzimmer-Isolierung bei Infektionskrankheiten oder bei Resistenzen von Erregern praktiziert. Doch hinsichtlich Aufwand und Nutzen für die Patienten müssen wir bei Isolierungen sehr viel kritischer sein. Denn trotz des einschneidenden Konzepts der Isolierung besteht weiterhin die Gefahr, dass Keime auf andere Kontaktpersonen übertragen werden und diese infizieren. Mit einer konsequenten Umsetzung des Isolierungskonzepts, den Gefahren für Patienten sowie alternativen Infektionspräventionsvorstellungen in Kliniken befasst sich dieser Beitrag.
HYGIENE AKTUELL: HYGIENEMANAGEMENT
Infektionsprävention auf Intensivstationen (Teil 2)
Der Infektionsprävention auf Intensivstationen kommt eine große Bedeutung zu. Die Patienten sind besonders infektionsgefährdet und einige zusätzliche Risikofaktoren wie z. B. zahlreiche invasive Maßnahmen sind gegeben. Deswegen müssen Pflegende hier entsprechend hygienisch einwandfrei arbeiten und einige zusätzliche Hygieneregeln beachten. Im zweiten Teil dieses Artikels wird insbesondere der korrekte Umgang mit Kathetern beschrieben.
PERSONALMANAGEMENT
Erfolgreiche Personalarbeit in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern – Teil 1: Die Grundlagen
Der Pflegenotstand ist in aller Munde und ist mittlerweile ein anerkannter Zustand in Pflegeeinrichtungen und Kliniken. Zwar gibt es zahlreiche Überlegungen, wie man dem Personalmangel begegnen kann und welche Möglichkeiten es gibt, Abhilfe zu schaffen, aber in der Realität scheinen sie nur bedingt zu greifen. Der Gesetzgeber stellt neue Anforderungen an die Personalschlüssel und hat zusätzliche Stellen geschaffen, aber was helfen mehr Stellen, wenn sie nicht besetzt werden können. Wie können Sie in der Personalarbeit mit dem Problem umgehen? Welche Lösungen sind denkbar? Auch wenn es keine Patentrezepte gibt, so gibt es aber doch verschiedene Punkte, an denen Einrichtungen ansetzen können. Personalarbeit kann auch dann erfolgreich sein, wenn wenig Fachkräfte zur Verfügung stehen. Sie kann ein Beitrag dazu sein, in Zeiten des Pflegenotstands zu bestehen.
Zeit für Veränderung?
Liebe Leserinnen und Leser,
endlich Frühling, die ersten Farbtupfer in den Gärten und sonnigere Tage. Aber auch Frühlingsstürme, schnelle Wetterwechsel und der launische April. Es ist wie mit dem berühmten Glas Wasser – halb gefüllt oder halb leer. Die Grundstimmung beeinflusst die Sichtweise. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass mit den ersten wärmeren Tagen die Grundstimmung ein bisschen positiver ist und manches leichter fällt als bei trüber kalter Witterung.
Frühling hat auch immer ein bisschen was von Aufbruch, Veränderung oder auch Entrümpeln. Nicht ohne Grund gibt es den Frühjahrsputz, den viele auch heute noch machen. Ein Ritual aus vergangenen Zeiten. Gleiches gilt für das Fasten. Früher überwiegend religiös motiviert, nutzen das heutzutage viele vor Ostern, ohne besonders gläubig zu sein.
Übertragen auf die Pflege könnte der Frühling auch ein Anlass sein, über die Pflege nachzudenken. Es gibt so viel Öffentlichkeit für die Pflege wie noch nie und trotzdem gelingt es den Verbänden nicht, echte Verbesserungen zu erreichen. Die Menschen fordern eine bessere Anerkennung der Pflegenden und trotzdem schiebt man sich den schwarzen Peter zu, wenn es darum geht, substanzielle Verbesserungen zu erreichen.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Frühjahr, ein buntes Osterfest und viele gute Gedanken zu einer Weiterentwicklung der Pflege.
Mit herzlichen Grüßen
Ihre Barbara Poschwatta
Objektleitung „QM-PRAXIS in der Pflege“